Informationsarchitektur von Websites

Das Gerüst von Websites kennenlernen: Die Informationsarchitektur

Die Informationsarchitektur, kurz IA, beschreibt das Konzept, das Grundgerüst einer jeden Website. Durch sie legen Webdesigner:innen den strukturellen Aufbau und die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Seiten und Seitentypen eines Online-Auftritts fest. Sowohl für die Browser-Crawler als auch für die Website-Besucher:innen müssen alle Inhalte einfach zugänglich sein, deshalb nimmt die Erstellung der Informationsarchitektur bei jedem Webprojekt einen wichtigen Stellenwert ein.

In diesem Blogbeitrag vermitteln wir euch praktisches Basiswissen und zeigen auf, wie ihr Schritt für Schritt eure ideale Informationsarchitektur entwickeln könnt. Zum Abschluss gehen wir darauf ein, in welchem Zusammenhang die IA und die SEO (Suchmaschinenoptimierung) stehen.

IA – Wichtige Grundlagen

grafische Darstellung von vier Website-Ebenen

Informationsarchitektinnen und -architekten gliedern den Content, also sämtliche Inhalte, die auf der Website oder im Onlineshop enthalten sollen sein, in semantische Einheiten. In einem mehrstufigen Prozess, auf den wir später genauer eingehen werden, werden verschiedene Kategorien und Subkategorien entwickelt. Auf dessen Basis könnt ihr bestimmen, ob eine flache oder eine tiefe Informationshierarchie besser für euren individuellen Web-Auftritt geeignet ist.

Flache oder tiefe Informationshierarchie?

Ein flaches Konstrukt beschränkt sich in der Regel auf zwei Ebenen, dadurch entstehen auf der zweiten Ebene viele Subgruppen. Im Vergleich dazu gibt es bei der tiefen Hierarchie wesentlich mehr Navigationsebenen. Wenn wir eine tiefe Informationshierarchie grafisch betrachten, sehen wir ein Konstrukt, welches sich vertikal ausstreckt.

Grundsätzlich gilt, dass die Website-Besucher:innen ihre gewünschten Informationen so schnell und einfach wie möglich aufrufen können sollen. Aufgrund dessen ist die flache Informationsarchitektur sehr beliebt, aber wir müssen bedenken, dass sie nicht für alle Web-Auftritte geeignet ist. Vor allem, wenn viel Content und/oder viele Produkte auf einer Plattform platziert werden sollen, raten wir dazu, genügend Ressourcen und Zeit in die Entwicklung einer übersichtlichen tiefen Hierarchie zu investieren. Die oft zitierte 3-Klick-Regel, die besagt, dass User:innen beim Navigieren nicht mehr als drei Klicks für das Erreichen ihrer Destination benötigen dürfen, gilt mittlerweile als veraltet. Wenn ihr die verschiedenen Informationsebenen logisch anordnet, sodass die Bedienung des Menüs intuitiv erfolgen kann, stellen mehr als drei Klicks kein Problem dar.

Kundensicht und Visualisierung

Während der Entwicklung eurer Informationsarchitektur solltet ihr das Ziel verfolgen, dass eure (potenziellen) Kundinnen und Kunden beim Besuch der Website stets folgende Fragen beantworten können:

  • Auf welcher Seite befinde ich mich genau?
  • Wie kann ich mich durch die einzelnen Unterseiten navigieren?
  • Wie kann ich zur Homepage zurückkehren?
  • Welche Aktivitäten kann ich auf der Website durchführen?
  • Wer ist die Website-Betreiberin beziehungsweise der Website-Betreiber?
  • Wie kann ich mit dem Unternehmen in Kontakt treten?

Beim Entwerfen von Informationsarchitekturen spielt zudem die Visualisierung eine maßgebliche Rolle. Hierfür erstellen unsere Designer:innen stets detaillierte Wireframes, die online dem gesamten Webprojekt-Team zur Verfügung gestellt werden. Auf diese Weise können sich die Verantwortlichen jederzeit am strukturellen Grundgerüst der Website orientieren.

Schritt für Schritt zur professionellen IA

Darstellung einer Sitemap

Jede professionelle Informationsarchitektur beruht auf diesen drei Komponenten: Klassifikation, Kennzeichnung und Navigation. Bevor ihr aber mit der Klassifikation der Inhalte beginnt, müsst ihr eine ausführliche Keyword-Recherche durchführen. Durch diese könnt ihr feststellen, welche Schlagwörter eure Zielgruppen interessieren und ihr Suchverhalten direkt beeinflussen.

▶ Klassifikation: Bei der Klassifikation werden die verschiedenen Website-Inhalte Kategorien zugeordnet. Dabei solltet ihr die Perspektive der User:innen einnehmen, denn die Kategorisierung soll auch für Personen einfach nachvollziehbar sein, die sich noch nie über euch und eure Produkte/Dienstleistungen informiert haben. Die Kategorien gliedern euren Web-Auftritt in sinnvolle Themenbereiche.

▶ Kennzeichnung: Im zweiten Schritt des Prozesses erhalten die festgelegten Kategorien eine geeignete Bezeichnung. Wenn Website-Besucher:innen auf diese Begriffe klicken, sollen sie so genau wie möglich wissen, was sie erwarten wird. Die Kennzeichnung setzt sich aus dem sogenannten Labeling und dem Wording zusammen. Dies bedeutet, dass ihr zuerst für euch passende Bezeichnungen festlegt und anschließend im Rahmen des Wordings versucht, Worte auszuwählen, die eure Zielgruppen als natürlich wahrnehmen.

▶ Navigation: Bei diesem Schritt stellt ihr eine Verbindung zwischen den benannten Kategorien her und legt fest, wie eure Besucher:innen die unterschiedlichen Seiten und Abschnitte der Website erreichen können. Ziel ist es, die User:innen stets sinnvoll weiterzuleiten, um für sie die bestmögliche User Experience zu schaffen.

Beim Durchlaufen dieser Schritte solltet ihr nie vergessen, dass ihr das Ziel verfolgt, benutzerfreundliche Themenkanäle zu entwickeln, die die User:innen zum Verweilen einladen sollen. In diesem Zusammenhang sind effektive interne Verlinkungen von großer Bedeutung, da sie genau an das Suchverhalten und Vorlieben der relevanten Zielgruppen angepasst werden können.

SEO und IA – Darauf müsst ihr achten

Google-Suche auf einem Tablet

Die Informationsarchitektur und die OnPage-Suchmaschinenoptimierung stehen im direkten Zusammenhang. Plattformen, Websites und Onlineshops mit professioneller Informationsarchitektur weisen eine gute Usability auf und vereinfachen das Indexieren der Seiten für die Browser-Crawler. Die Erfüllung dieser Kriterien beeinflusst das Suchmaschinenranking eurer Webseiten.

Unser SEO-Team rät euch dazu, insbesondere auf folgende Punkt Acht zu geben:

  • Errichtung einer sauberen Link-Struktur für effektives Web-Crawling
  • Nutzung von Meta-Titles und Title-Tags
  • passender, durchgängiger Einsatz von Keywords, auch in Überschriften und Links
  • Content Creation, die kreatives Storytelling und Keyword-Einsatz gleichermaßen berücksichtigt
  • Nutzung von strukturierten Daten
  • Vermeidung von 404-Seiten
  • bei der Neuentwicklung der eigenen IA: Mitnahme von Seiten mit hohem Ranking

Insgesamt profitieren durch eine hochwertige Informationsarchitektur alle Beteiligten: Potenzielle Kundinnen und Kunden finden sich schnell auf der Website zurecht und verbringen mehr Zeit mit der Recherche über euer Angebot. Gleichzeitig verbessert ein klarer, struktureller Aufbau die Suchmaschinenfreundlichkeit des Online-Auftritts und vereinfacht die regelmäßige Website-Betreuung für eure eigenen Mitarbeiter:innen.